Herzlich willkommen!
Ich kann mir vorstellen, dass Sie schon darauf brennen, endlich mit dem Programm und damit mit Ihrer Neuorientierung zu starten! Trotzdem möchte ich Sie bitten, diesen Vorbereitungsabschnitt gründlich durchzuarbeiten. Kämen Sie zu mir in meine Coachingpraxis, würden wir uns ja auch mindestens eine Stunde nehmen, damit ich Ihnen meine Strategien und Werkzeuge erklären kann. Wir würden auch gemeinsam überlegen, ob Sie in den kommenden drei Monaten einen freien Kopf und ausreichend Zeit und Energie für den Neuorientierungsprozess mitbringen - oder ob ein späterer Zeitpunkt günstiger wäre. Und schließlich würde ich Sie bitten, einige Vorbereitungen zu treffen, bevor es wirklich losgeht.
Viele Menschen sind ungeduldig, weil sie schon so lange über berufliche Veränderungen nachdenken und bisher damit nicht vorangekommen sind. Sicherlich möchten Sie jetzt auch möglichst schnell starten und am besten in kürzester Zeit eine Entscheidung treffen. Damit man morgen kündigen und den neuen Job am besten in wenigen Wochen antreten kann. So verständlich das ist - auf diese Weise wird es kaum klappen. Weil man unter Druck nicht auf wirklich gute neue Ideen kommen kann. Und darum soll es hier ja gehen: Ich möchte Ihnen ermöglichen, neue Blickwinkel einzunehmen und über berufliche Optionen intensiv nachzudenken, die Sie bisher vielleicht als unrealistisch abgetan haben. Oder die Sie heute noch gar nicht kennen.
So ein Prozess braucht Zeit. Im Coaching haben sich drei Monate bewährt - der eine ist etwas schneller, der andere benötigt mehr Zeit. Aber ganz gewiss ist es keine Sache von zwei oder drei Wochen. Bevor es "richtig losgeht" und Sie mit dem ersten von drei Modulen starten, sind folgende Vorbereitungen nötig:
- Bitte lesen das Booklet gründlich, mindestens einmal durch. Darin erkläre ich Ihnen ausführlich das Programm und seine Grundlagen. Ich empfehle Ihnen, es sich - wie alle kommenden Booklets - auszudrucken und in einem Ordner zu sammeln. Sie haben in den Texten genug Platz für Ihre Notizen und Fragen. Bitte nutzen Sie es und lesen Sie "mit dem Stift in der Hand"! Sie werden feststellen, dass Ihr Gehirn auf diese Weise schneller ins Arbeiten und Weiterdenken kommt als beim bloßen Lesen.
- Im Booklet erkläre ich Ihnen auch, wie Sie sich einen Arbeitsplatz mit einem Zeitplan und einer Bedenkenliste anlegen.
- Überlegen Sie sich bitte sehr gründlich, ob Sie in den nächsten drei Monaten genug Zeit und Raum im Kopf haben werden für Ihr Neuorientierungsprojekt. Sollten Sie sich momentan erschöpft fühlen oder wichtige, zeitintensive Projekte auf dem Zettel haben, verschieben Sie den Start besser.
In der Box unten finden Sie die Einführung als Textbox online. Sie können sie auch - genauso wie den Vordruck für den Zeitplan - als pdf-Datei herunterladen und ausdrucken.
Die reinste Form des Wahnsinns ist es,
alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen,
dass sich etwas ändert."
Albert Einstein
Fragen + mögliche Probleme
Warum drei Monate? Geht das nicht schneller?
Gehören Sie zu den Ungeduldigen, denen ein dreimonatiger Neuorientierungsprozess inakzeptabel lang erscheint? Meinen Sie, mit den "richtigen Tools" müsste es doch in einigen Wochen zu schaffen sein? Weil Ihnen Ihr Leben nicht die Zeit dafür lässt und weil greifbare Ergebnisse eigentlich schon morgen vorliegen müssen? Vielleicht weil der Status quo Ihnen so unerträglich erscheint, dass Sie unmöglich noch drei Monate bis zu einer Entscheidung warten können?
Glauben Sie mir: So eine Haltung ist wahrscheinlich eher ein Teil des Problems als ein Weg zu seiner Lösung!
Sicherlich gibt es Aufgaben, die man mit mehr Einsatz beschleunigen kann. Ich kann eine Mauer in kürzerer Zeit errichten, wenn ich schneller arbeite. Wenn es aber um Ideenfindung und kreative Entwicklungsprozesse geht, läuft das so nicht. Zeitdruck führt hier nur zu schlechteren Ergebnissen. Wer noch nicht weiß, was er wie und wo beruflich tun möchte, muss sich auf die Suche begeben. Und die kann man genauso wenig beschleunigen, wie man Gras schneller wachsen lassen kann, indem man daran ordentlich zieht.
Bei einer Neuorientierung, die ihren Namen verdient, bringt blinder Aktionismus garantiert gar nichts! Wenn Sie sich neue berufliche Perspektiven erarbeiten wollen, brauchen Sie dafür ausreichend Zeit. Punkt. Vielleicht müssen Sie Ihre Prioritäten verändern.
Die Psychologin Ruth Cohn hat einmal gesagt: Wir haben wenig Zeit. Lasst uns langsam vorgehen.
Was, wenn ich ausgebrannt bin / in einem Burn-out stecke?
Sie wollen lieber heute als morgen weg von einem Job, der Sie schon krank gemacht hat? Das ist sehr verständlich. Aber bitte machen Sie nicht den Fehler, den viele Menschen machen: Weil der Leidens- und Veränderungsdruck so groß ist, ignorieren sie, dass sie mental und körperlich auf Reserve fahren. Sie stürzen sich kopflos in ein Veränderungsprojekt, verfügen aber nicht über die nötigen Ressourcen. Das behindert den Prozess der Regeneration und endet höchstwahrscheinlich wie das Hornberger Schießen - und kaum mit guten Ideen für die berufliche Zukunft.
Mein Tipp: Seien Sie ehrlich mit sich und überlegen sehr genau, was im Moment geht - und was nicht. Sollten Sie ein Burn-out gerade hinter sich haben, sorgen Sie unbedingt zuerst dafür, dass Sie wieder gesund werden und zu Kräften kommen. Legen Sie dann einen Tag fest, vielleicht in vier Wochen, an dem Sie erneut prüfen, wie es um Ihre Möglichkeiten steht. Besser Sie warten noch einige Zeit und schaffen dann den Umstieg, als heute auf die Nase zu fallen und sich das Thema Neuorientierung nicht mehr zuzutrauen.
Ich habe schon so viel ausprobiert...
Die meisten veränderungswilligen Menschen haben schon einige Zeit mit Grübeln zugebracht - ohne greifbare Resultate. Viele haben schon die eine oder andere Methode ausprobiert und wurden enttäuscht. Die Hoffnung, dass es jetzt mit diesem Programm anders laufen könnte, wird dadurch natürlich nicht gerade beflügelt. Immerhin müssen Sie über ein gewisses Maß an Überzeugung verfügen - sonst wären Sie nicht schon an dieser Stelle!
Ich könnte versuchen, Ihrem Pessimismus entgegenzuwirken, indem ich ständig wiederhole, wie wirkungsvoll meine Methode ist. Aber das würde Sie und mich nur nerven und anstrengen. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass Sie sich am Ende für eine großartige berufliche, bombensichere und Erfolg versprechende Alternative entscheiden werden - denn das wäre unseriös.
Aber ich kann Ihnen versprechen, dass Sie auf diesem Weg Alternativen entwickeln werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest ein bisschen besser sein werden als Ihr jetziger Job. Ich kann Ihnen helfen, dafür möglichst günstige Bedingungen zu schaffen.
Dafür ist es notwendig, dass Sie sich darauf einlassen und Ihr Bestes geben, um sich zu engagieren. Und es ist notwendig, dass Sie Ihre Interessen und Wünsche ernst nehmen. Mit halber Kraft und nur ein wenig Engagement zu starten - weil die Zweifel so groß sind, dass es wieder nicht klappt -, ist wie ein Schuss ins eigene Knie vor dem Hundertmeterlauf. Das kann nicht klappen.
Zweifel sind völlig okay. Aber sie gehören auf die Bedenkenliste - und ganz bestimmt nicht ans Steuer Ihres Neuorientierungsprojekts!
Sollte man nicht auf jeden Fall weiterhin Stellenanzeigen scannen?
Es ist ein Dilemma: Man möchte sich einerseits alle Optionen offen halten und vermeiden, dass einem ein toller Job durch die Lappen geht. Aber andererseits weiß man ja gar nicht, welchen Job man will. Sonst bräuchte man schließlich keine Neuorientierung.
Und so ist es meistens eine unerfreuliche Erfahrung: Mit dem Suchprofil der momentanen Tätigkeit findet man natürlich vor allem Jobs, die dem jetzigen sehr ähnlich sind. Dafür ist man zwar qualifiziert - aber man möchte doch etwas anderes. Oder man trifft auf ausgeschriebene Berufe, die sehr interessant klingen - nur traut man sich die nicht zu.
Manchmal erzählt mir jemand auch, dass er sich auf Jobs bewirbt, die er gar nicht wirklich will. Nur "um den eigenen Marktwert zu prüfen" oder sich in Bewerbungsgesprächen zu üben. Das Dumme daran: Selbst wenn er für den Job qualifiziert ist, bekommt er womöglich keine Einladung, weil seine Bewerbung nicht überzeugend rüberkommt. Oder Bewerbungsgespräche gehen in die Hose, weil einfach das Engagement fehlt. Die unangenehme - aber natürlich falsche! - Schlussfolgerung kann dann lauten: "Man will mich nicht mal für solche Jobs! Wie soll ich dann jemals einen finden, an dem mir etwas liegt?!"
Deshalb rate ich Neuorientierern grundsätzlich, bis zum Tag der Entscheidung darauf zu verzichten, in Stellenbörsen zu schauen. Der Drang, es trotzdem zu tun, ist meistens Ausdruck von Aktivismus. Und dem sollte man ohnehin nie folgen.
Ich arbeite nicht gern schriftlich.
Mancher verspürt eine starke Abneigung dagegen, seine Ideen, Träume oder Wünsche schriftlich festzuhalten. Auch wenn er schon lange - erfolglos - grübelt und durchaus nachvollziehen kann, dass Denken allein nicht ausreicht, bleiben seine Widerstände groß. Dahinter steckt meistens Angst: sich zu "outen", sich selbst und vielleicht anderen zu zeigen, was man gern tun würde, woran das Herz hängt, vielleicht als Träumer zu gelten oder von anderen oder (vor allem) vom eigenen inneren Kritiker abgestraft zu werden.
Was ich aufschreibe, ist wie der berühmte Geist, den man aus der Flasche gelassen hat. Ich muss es viel ernster nehmen als Ideen, die nur durch meinen Kopf spuken. Und ich kann nicht mehr ignorieren, was schwarz auf weiß vor mir steht. Dass ich kalte Füße habe, gestehe ich mir aber nur sehr ungern ein. Lieber schiebe ich andere Argumente vor: dass schriftliches Arbeiten nicht meinen Gewohnheiten entspricht, dass es meine Gedanken nur verlangsamt und unpraktisch ist oder dass ich es in Wirklichkeit gar nicht brauche.
Ich bekomme es ganz sicher auch ohne hin. Wirklich? In der Psychologie nennt man so etwas eine Rationalisierung: Ich schiebe pseudo-rationale Erklärungen vor, um damit Ängste und innere Widerstände zu verdecken.
Komplexe Entwicklungsprozesse und kreative Ideenfindung kann man - jedenfalls als Ottonormal-Denker - ganz sicher nicht ohne Verschriftlichung bewältigen. Denn was ich aufschreibe und vor mir sehe, löst neue Assoziationen aus und bringt meine Ideen weiter. Und mit Widerständen, die ich zum Beispiel auf der Bedenkenliste notiere, kann ich viel klüger umgehen, weil ich Distanz zu ihnen aufbaue.
Deshalb gilt: Am schriftlichen Arbeiten, wie es dieses Programm vorsieht, geht wirklich kein Weg vorbei!
Ich arbeite lieber mit dem Computer.
In der Startphase der Neuorientierung höre ich häufig: Muss ich wirklich mit Stift und Papier arbeiten? Mit dem Computer bin ich doch viel schneller. Und ich habe ihn überall parat. Ich kann meine Handschrift sowieso kaum lesen. Ich bin an die Arbeit mit PC und Tablett doch viel mehr gewöhnt.
Klar, die Arbeit am Bildschirm ist so praktisch. Schließlich erledigen wir fast alles darüber. Aber selbst der größte Monitor mit der schönsten Mindmapping-Software erlaubt nicht ein so intuitives Arbeiten wie ein großes Blatt Papier und ein paar Stifte. Und ich kann mehrere Blätter nebeneinander aufhängen und mich inspirieren lassen. Das geht dem Rechner nicht.
Vor allem ist die Gewohnheit ein gutes Argument gegen die Arbeit am Computer: Ungewohnte Herangehensweisen und Werkzeuge fordern unsere graue Zellen viel stärker heraus! Und darum geht es uns hier ja. Wer nicht bereit ist, auch mal ungewohnte, vielleicht unbequeme Wege zu gehen, wird kaum bereit für neue, unbekannte und unbequeme Ziele, oder?
Übrigens: Ich verwende im Text und Video nur die männliche Form, obwohl mindestens 50% der Neuorientierer, mit denen ich arbeite, Frauen sind. Das liegt nur daran, dass eine weiblich-männlich ausgewogene Sprache einfach sehr holprig zu lesen ist. Aber selbstverständlich spreche ich Frauen wie Männer und Transgender-Menschen gleichermaßen an.
Das sollten Sie geklärt haben, bevor Sie das Programm starten
✔︎ Sie haben für sich geklärt, ausreichend Zeit und Energie für das Programm zu haben.
✔︎ Sie haben sich einen Projekt-Arbeitsplatz eingerichtet.
✔︎ Dort hängt schon Ihre Bedenkenliste.
✔︎ Sie haben einen Zeitplan erstellt.
✔︎ Sie haben festgelegt, welche Wochentage und Zeiten Sie regelmäßig Ihrem Projekt widmen werden - und diese in Ihrem Kalender / Timer eingetragen.